Leistung: Entwicklung und konstruktive Detailplanung von NOMAD Camp Modulen für das Rallye Dakar Event in Argentinien/Chile, welche den Teams während der Übernachtung und an Ruhetagen komfortable Unterkunft bietet und dabei die Notwendigkeiten der traditionellen Nomadenbauten in Wüstenregionen berücksichtigt
Planungsbeteiligte: Jasmin Egerter
Planung: 2009
Größe: 32 qm

Geringes Gewicht, leichte Montier-, Demontier- und Transportierbarkeit, Robustheit gegenüber Sandstürmen, angemessene Dauerhaftigkeit. Hinzu kommt ein werbewirksames Erscheinungsbild, das dem medial stark geprägten Ereignis gerecht wird. Die aufblasbaren Module sind für jeweils vier Personen ausgelegt und können unterschiedlich angeordnet und nach Bedarf erweitert werden, so dass eine Vielzahl von Raum- und Eventlösungen für unterschiedliche Bedürfnisse vor Ort schnell realisierbar sind (Aufenthaltsraum, Schlafbereich, Küche, Besprechungsräume, Büro, einfache Überdachungen).

Die Form der Campmodule ist dabei von den traditionellen Nomadenzelten abgeleitet. Aufgrund der besonderen Zelt-Geometrie eines abgewandelten Ikosaeders ergeben sich überall gleiche Innenwinkel innerhalb der Leichtbau-Konstruktion. Eine Rahmenkonstruktion mit vorgefertigten Einzelmodulen bietet sich an, um eine schnelle Montage vor Ort zu gewährleisten. Jedes ETFE-Kissen ist als eigenständige Einheit mit einem eigenen Aluminiumrahmen befestigt und wird nach Zusammenschluss der Einheiten einfach aufgeblasen. Zusätzlich sind in den Rahmen wärmedämmende Aerogel-Vliese (mit einem U-Wert von 2,3 W/m²K pro 25mm) eingebracht, die zwischen zwei PTFE-Membranen lagern. So lässt sich im Innern ein behagliches Raumklima schaffen, welches durch eine ständige Luftzirkulation im Rahmenzwischenraum noch verstärkt wird. (Prinzip: Klimapufferzone)
Die ETFE-Kissen sind umseitig verstärkt. So können sie in eine Klemmleiste aus Kunststoff einfach von einer Seite eingezogen werden. Durch das Füllen der doppellagigen ETFE-Folie bespannter Rahmenmodule mit Wärmedämmung, kann das Problem der Überhitzung vorgebeugt werden und die Dämmeigenschaften der Hülle verbessert werden. Öffnungslöcher im Aluminiumrahmen sorgen für das Entweichen der aufsteigenden, warmen Luft der Zwischenzone – wobei kühlere, erdreichnahe Luft nachgesaugt wird. Die hochgedämmte innere Gebäudehülle schützt so im Sommer vor Eindringen der Wärme. Analog dazu, lassen sich einzelne Module öffnen. Eine Gasdruckfeder/-dämpfer ermöglicht drei unterschiedliche Positionen (geschlossen, offen, Spalt/Lüftung): Sie unterstützt durch Entlasten beim öffnen, offen halten, und beim schließen.

Die temporären, tragbaren und seriell vorgefertigten Camp-Module mit günstigem Material zu Volumen- Verhältnis sorgen aufgrund ihrer ausgefeilten Geometrie für höchste Standsicherheit. Mittels höhenverstellbaren Stellschrauben und einer mitgebrachten, integrierten Bodenplatte lassen sich die aufblasbaren Bauten auf nahezu jedem Untergrund und ohne Eingriffe in das Erdreich schnell und standsicher aufstellen.

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